Es ist eine Gewissheit, die plötzlich eintritt. Mitten drin im Angestelltenalltag. Neid, seine Fähigkeiten in den Dienst anderer zu stellen? Vielleicht. Kurzer, egozentristischer Höhenflug? Eher. Was dann passiert, ist unaufhaltsam. Ein Prozess, der einige Phasen durchläuft. Und vermutlich nie endet. Und wenn, kann man erst später davon berichten.
Phase 1: Die Nabelschnur.
Gut, man muss die Nabelschnur bei seiner eigenen Geburt nur selten selbst durchschneiden. Doch wenn man es müsste, fiele es sicherlich schwer. Sichere Versorgung. Fixer Zulauf. Regelmäßigkeit. Unkompliziert. Doch für den neugeborenen Selbstständigen muss das Ziel klar sein: Die Nabelschnur muss ab.
Phase 2: Freiheit
Freiheit. Alles ist möglich. Zeit ohne Ende! Was tun? Alles! Und das ist gut zu wissen. Und los geht’s! Nur … was eigentlich? Was kann ich wirklich? Was sollte ich eher vermeiden? Zum Glück ist das Gefühl des Unabhängig-seins noch groß genug, um so manchen Zweifel zu kompensieren. Zukunft: Rosa!
Phase 3: Oh Shit
Wäre es rein technisch möglich, die Nabelschnur zumindest teilweise wieder anzustecken? Ja, das Bild im Kopf wirkt etwas unappetitlich, doch angesichts der allmählich aufkommenden innerlichen Notlage durchaus gangbar. Woher der plötzliche Einbruch? So ein kleiner Rückschlag kann das Projekt schnell ins Wackeln bringen. Vor allem das noch recht instabile Vorhaben. Fehlende Erfahrung, neue Erfahrungen, gewisse Wagnisse. Selbstständig ja – noch immer. Aber ständig … ?
Phase 4: Es läuft!
Und es bewegt sich doch! Es funktioniert! Hört her – ES FUNKTIONIERT! Meine Vorhaben rocken! Das Hemd wird aufgerissen, das güldene Superman-Emblem funkelt. Kommt nur alle – ich bin bereit! SELBSTSTÄNDIG!